Schule und Bildung

Veranstaltung zum Thema Ganztagsgrundschule

„Ganztagsgrundschule – informieren und Möglichkeiten kennen lernen“

Was ist eine Ganztagsgrundschule?
Wie kann ein Ablauf von Montag – Freitag in einer Ganztagsgrundschule sein?
Was für verschiedene Umsetzungsformen gibt es?

Mit diesen und weiteren Fragen hat sich ein von der SPD-Fraktion organisierter Elternabend beschäftigt. In dem mit rund 90 TeilnehmerInnen voll besetzten Bewegungsraum des neu gebauten Kindergarten St. Nikolaus konnte neben Bürgermeister Tibi auch die Schulleiter aller Elzacher Schulen begrüßt werden. Als Referent fungierte Herr Markus Rößler, Rektor der Ganztagesgrundschule St. Märgen und Fachberater für die kommunalen Schulträger .
In einer kurzweiligen und mit vielen pragmatischen Ansätzen besetzten Präsentation brachte Herr Rößler den interessierten Eltern Organisation, Tagesablauf und viele Vorteile einer Ganztagesgrundschule näher.
In der anschließenden ausführlichen Fragerunde wurde insbesondere ein möglicher Standort in der Stadt Elzach thematisiert. Mit dieser Frage wird sich Verwaltung, Gemeinderat und Schulleitung beschäftigen und hoffentlich ausreichend Elterninteresse wecken.



Anhänge:

III. SPD-Forum Bildung

Das III. SPD-Forum Bildung fand am 12.05.2014 in Aktiv-Hotel in Elzach statt und hat großen Zuspruch gefunden.

Wohin geht die Reise in Sachen Schule?
Das dritte SPD-Forum Bildung drehte sich um die Schulentwicklung

Einen „interessanten, sehr informativen Abend“ versprach die Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Winden, Pia Lach, bei ihrer Begrüßung zum „dritten SPD-Forum Bildung“ am Montagabend. Sie sollte recht behalten: Über zweieinhalb Stunden stand die Schulpolitik im Land und speziell im oberen Elztal im Mittelpunkt: mit Informationen aus der Sicht der Landespolitik und dem Bericht eines Praktikers aus einer noch im Aufbau befindlichen Gemeinschaftsschule.
Grundlage jeder Schulentwicklung in Baden-Württemberg ist künftig ein regionaler Schulentwicklungsplan, so Sabine Wölfle, SPD-Landtagsabgeordnete und Mitglied im Ausschuss für Kultur, Jugend und Sport des Baden-Württembergischen Landtages. Den letzten Schulentwicklungsplan gab es in Baden-Württemberg Ende der 1970iger Jahre. Seither ist in Sachen Bildungspolitik quasi ohne fundierte Datenerhebungen vor sich hin gewurstelt worden. Dabei sinken die Schülerzahlen schon seit 20 Jahren permanent; derzeit um etwa 2.000 Schüler pro Jahr. Die frühere Haupt- und spätere Werkrealschule verlor sogar glatt die Hälfte ihrer Schüler in den Eingangsklassen. „Es besteht ein Riesen-Handlungsbedarf in unserer schulpolitischen Landschaft“, so Wölfle.
Das Ziel der neuen Schulpolitik ist ein Zwei-Säulen-Modell: Die erste „ist eine integrative Säule“, die mehrere Schulabschlüsse ermöglicht und auch die Inklusion – also die Einbeziehung behinderter Kinder und Jugendlicher – beinhaltet. „Wir denken dabei nicht in Schularten, sondern in Abschlüssen“, so Wölfle. Die zweite Säule ist das Gymnasium. Für die beruflichen Schulen werde noch ein gesonderter Schulentwicklungsplan entwickelt. Bei den Grundschulen gelte der Grundsatz: Kurze Beine, kurze Wege: Will sagen: Wo immer möglich werden die Grundschulen in den Dörfern erhalten bleiben. Allerdings müsse eine Mindestzahl von 25 Schülern (Jahrgansübergreifend) erreicht werden. Ob eine Grundschule im klassischen Stil oder als Ganztagesschule betrieben werde, entscheide nicht das Ministerium, sondern werde vor Ort entschieden, so Wölfle.
Das neue Schulgesetz soll noch vor der Sommerpause im Landtag von Baden-Württemberg verabschiedet werden. Dazu gehören auch regionale Schulentwicklungspläne. Ein solcher wird auf Wunsch der Schulträger – also der betroffenen Gemeinden – für eine Raumschaft erstellt. Die sind an der Erstellung genauso beteiligt, wie die Schulämter, das Regierungspräsidium und das Ministerium – „auf Augenhöhe, als gleichberechtigte Partner“, betonte Wölfle. „Wir, das Land, geben einen Rahmen vor. In diesem Rahmen ist ganz viel Spielraum für individuelle Lösungen vor Ort“. Denn Schule im ländlichen Raum bedeutet etwas ganz anderes, als Schule in Ballungsräumen oder Städten mit sozialen Brennpunkten. Daher brauche man Konzepte, die individuell auf die Bedürfnisse zugeschnitten sind, so Wölfle.
Kommt am Ende dann immer zwangsläufig die Gemeinschaftsschule mit Ganztagesbetrieb heraus? Das werde die Zukunft zeigen, so der Tenor der Diskussion. Das obere Elztal jedenfalls will sich Zeit nehmen: Die Gemeinden Biederbach, Elzach und Winden haben die Einführung einer Verbundschule ab dem neuen Schuljahr 2014 beantragt. In diesem Konstrukt mit einer Lebensdauer von maximal fünf Jahren schließen sich die Realschule Elzach und die Werkrealschulen Elzach und Winden organisatorisch zusammen. In diesen fünf Jahren müssen die Schulen und die drei Gemeinden entscheiden, welche Schulform sie für die Zukunft wollen.
Schliengen im Markgräflerland – eine Gemeinde mit 5.500 Einwohnern – hat sich 2012 für die Gemeinschaftsschule entschieden. Andreas Schlageter, seit 2008 Rektor, stellte ihre Entwicklung bis zum heutigen Tag vor. „Die eigentliche Intension war eine pädagogische“, stellte er klar. Denn Geld sparen kann ein Schulträger mit einer Gemeinschaftsschule nicht. Eher im Gegenteil: Der Schulbetrieb wird teurer! Für die Kinder bringe die Schule enorme Vorteile, ist sich Schlageter sicher; für die Lehrer jedoch eine Menge an Mehrarbeit. „Es ist ein Paradigmenwechsel“, betonte er. Das Lernen sei ein völlig anderes: Stupider Frontalunterricht alter Prägung, das schiere Einpauken von Fakten, ist passe. Aktives, kooperatives Lernen stehe im Mittelpunkt. „Es gibt keine Noten“, stellte Schlageter klar. Nur auf ausdrücklichen Wunsch der Eltern werden Zensuren erteilt. Die Lernerfolge werden stattdessen in Wochenrückmeldungen, Lernentwicklungsberichten und Bilanzgesprächen zwischen Lehrern und Schülern festgestellt. An der Gemeinschaftsschule in Schliengen unterrichten Lehrer aller Schularten. „Wir sind eine Inklusionsschule“, so Schlageter, also auch eingerichtet für behinderte Schüler. Jeder Schüler hat einen eigenen, individuellen Arbeitsplatz im so genannten „Lernatelier“. Das ist vergleichbar mit einem Großraumbüro und hat mit einem Klassenzimmer alter Prägung nicht mehr viel gemein. Absolute Ruhe ist dort oberstes Gebot. Natürlich gibt es weitere Fachräume, Aulen usw. Das Bestechende: Es gibt keine Hausaufgaben im klassischen Sinn, die auch zuhause erledigt werden müssen. Dafür ist der Arbeitsplatz in der Schule da! „Wenn die Schüler am Ende des Tages Feierabend haben, dann ist auch Feierabend – wie in der Erwachsenenwelt“.
Eine Gemeinschaftsschule ist – so will es das Gesetz – zwingend als so genannte „gebundene Ganztagesschule“ zu betreiben. Heißt im Klartext: Die Kinder und Jugendlichen sind den ganzen Tag in der Schule – mit Mittagessen, Freizeitgestaltung usw. Aber nicht an fünf Tagen die Woche – auch hier gibt es viel Spielraum. „Wir sind eine ländliche Gegend, da wäre ein Fünftagebetrieb nicht durchzusetzen gewesen“, so Schlageter. Weshalb der Unterricht nur an drei Tagen die Woche bis 16.30 Uhr nachmittags läuft. Das dörfliche und das Vereinsleben im Ort werde dadurch nicht beeinträchtigt.
Welche Bedeutung die Schulentwicklung für unsere Gesellschaft insgesamt hat machte Johannes Fechner, SPD-Abgeordneter im Bundestag deutlich: Rund 60.000 Jugendliche verlassen jährlich die Schulen ohne Abschluss in Deutschland. Das müsse sich ändern. Doch damit seien die Kommunen und die Länder finanziell oft überfordert. Sogar das reiche Baden-Württemberg habe erhebliche Finanzprobleme, alles zu stemmen. Fechner forderte daher die Aufhebung des so genannten Kooperationsverbotes. Das bedeutet kurz gesagt, dass der Bund in Sachen Schulen keinerlei Unterstützung gewähren darf – auch finanziell nicht. „Der Bund sollte sich inhaltlich nicht einmischen, das ist klar. Aber finanziell schon“, so Fechner.
Zahlreiche Wortmeldungen zeigten den großen Informationsbedarf der Besucher, aber auch das aufgeschlossene Interesse an den anstehenden Veränderungen. Die Diskussionen drehten sich u.a. um die Durchlässigkeit zwischen den einzelnen Schulsystemen – etwa von der Gemeinschaftsschule auf’s klassische Gymnasium – um die Einbeziehung von Grundschulen in den Ganztagesbetrieb, um Fördermöglichkeiten sowohl für besonders begabte Schüler, als auch solche mit Lerndefiziten und vieles mehr. „Es wird uns im Moment viel zugemutet“ stellte Elzachs Bürgermeister Roland Tibi die Sicht der Gemeinden dar. Ohne Schulbauförderung sei die Umsetzung der Ziele der Landesregierung für die Kommunen nicht möglich, betonte er. Die Einführung einer Gemeinschaftsschule im oberen Elztal hätte Investitionskosten in zweistelliger Millionenhöhe nach sich gezogen. „Das können wir uns einfach nicht leisten“, betonte auch sein Windener Amtskollege Clemens Bieniger. Die Verbundschule gebe die Gelegenheit, zwei Kollegien zusammenwachsen zu lassen, machte Meinrad Seebacher, Rektor der Heinrich Hansjakob-Realschule deutlich. Elzachs SPD-Ortsvereinsvorsitzender Michael Meier versprach, dass das Thema Schulentwicklung im oberen Elztal auch
weiterhin ganz oben auf der Agenda der Kommunalpolitik bleibt und nahm
die Einladung von Andreas Schlageter zu einem Besuch in Schliengen
gerne an.
Pressebericht von Kurt Meier


III. SPD-Forum Bildung

*„Unsere Schulen – wo geht die Reise hin?“ *
lautet die Frage, die im Mittelpunkt des dritten SPD-Bildungsforums steht. Dieses findet am Montag 12. Mai um 19 Uhr im Aktivhotel St. Elisabeth in Elzach (Am Schießgraben 11) statt. Kurt Meier befragte dazu die beiden SPD-Ortsvereinsvorsitzenden aus Winden und Elzach, Pia Lach und Michael Meier:

BZ: Was ist das SPD-Bildungsforum?
Pia Lach: Eine gemeinsame Veranstaltung der beiden SPD-Ortsvereine Elzach und Winden, die in regelmäßigen Abständen stattfindet. Denn Kinderbetreuung, Schule, Jugendfreizeitgestaltung – all das sind Themen, die die einzelnen Kommunen allein nicht mehr bewältigen können. Dazu bedarf es einer engen Zusammenarbeit der Gemeinden. Im Oberen Elztal wird die schon seit einigen Jahren gepflegt, aber wir dürfen auf dem Stand von heute nicht stehen bleiben. Die Bildungslandschaft verändert sich rasant. Und das geht auch an uns im oberen Elztal nicht vorbei. Wir haben darauf ja bereits reagiert. Biederbach, Winden und Elzach wollen die beiden weiterführenden Schulen, also die Werkrealschule und die Realschule, ab dem neuen Schuljahr zu einer Verbundschule zusammenführen. Alle drei Gemeinderäte haben einstimmig beschlossen, einen entsprechenden Antrag beim Kultusministerium zu stellen.
Michael Meier: In den beiden bisherigen SPD-Bildungsforen ging es um Kleinkindbetreuung, Sozialarbeit, eine bessere Verknüpfung von Schule und Wirtschaft usw. Industrie und Handwerk suchen dringend nach Auszubildenden. Voraussetzung für eine qualifizierte Berufsausbildung ist aber eine gute Schulbildung. Wie die zu erreichen ist, darüber wird derzeit ja überall im Land heftig diskutiert. Das dritte SPD-Bildungsforum stellt darum die Schulen in den Mittelpunkt. Wo kann die Reise hingehen bei ständig rückläufigen Schülerzahlen? Konkrete Auswirkungen gibt es ja bereits. Die Werkrealschule in Gutach kann zum neuen Schuljahr keine fünfte Klasse mehr bilden. Das ist auch bei uns auf absehbare Zeit keine gänzlich unmögliche Entwicklung.
BZ: Welche Schwerpunktthemen hat das dritte SPD-Bildungsforum?
Meier: Zum Einen die Beleuchtung des Ist-Zustandes. Denn die Verbundschule – sollte sie kommen – ist ja nur ein Konstrukt auf Zeit. In spätestens fünf Jahren müssen wir uns klar sein, welche Schulformen wir im oberen Elztal wollen. Da ist der „Regionale Schulentwicklungsplan“ ein entscheidendes Kriterium. Unsere Landtagsabgeordnete Sabine Wölfle wird aufzeigen, was das überhaupt ist und die Hintergründe aus landespolitischer Sicht aufzeigen. Für uns stellt sich ja auch die konkrete Frage: Geht es in Richtung Gemeinschaftsschule? Da gibt es bei uns ja noch viele Vorbehalte und Ängste. Die resultieren vielleicht aus zu wenigen Informationen. Darum haben wir Andreas Schlageter, den Rektor der Hebelschule in Schliengen eingeladen. Er wird uns einen Praxisbericht aus dem Alltag einer Gemeinschaftsschule geben.
Lach: Es gibt ganz viele Auffassungen, welche Schulformen für die Zukunft richtig sind. Unsere Realschule in Elzach hat einen sehr guten Ruf. Das liegt nicht zuletzt auch daran, dass rund ein Drittel aller Schüler eigentlich eine Gymnasialempfehlung hat. Was können wir tun, dieses hohe Niveau zu halten, ohne die etwas schwächeren Schüler auszugrenzen? Auch das Thema Inklusion – also die Einbindung behinderter Kinder in den Schulalltag von Regelschulen – steht ganz oben auf der Agenda.
Meier: Da kommen viele Umwälzungen und Veränderungen auf alle zu, die mit Bildung zu tun haben. Es geht insgesamt um die Lernkultur in den Schulen. Am Status quo festzuhalten ist da einfach unmöglich. Aber es ist besser, diese Veränderungen selbst zu gestalten, als von anderen gestaltet zu bekommen. Das geht aber nur, wenn zum Beispiel auch die Lehrer mitmachen und die Eltern überzeugt sind, dass das Neue auch gut für ihre Kinder ist. Da muss noch viel Überzeugungsarbeit geleistet werden. Unser Forum Bildung soll da einen Beitrag dazu leisten.
BZ: An wen richtet sich das Forum dann also hauptsächlich?
Lach: Eigentlich an die gesamte Bevölkerung, denn mit Schule und Bildung haben wir alle in irgend einer Form zu tun. Wir haben Entscheidungsträger wie Bürgermeister, Gemeinde- und Ortschaftsräte eingeladen, hoffen aber auch darauf, dass Lehrer, Erzieher, aber auch viele Eltern – auch die von kleineren Kindern, denn die sind ja die Schüler von morgen – sich aktiv in die Diskussion mit einbringen. Wir hoffen aber auch darauf, dass Jugendliche kommen und uns ihre Sicht der Dinge erzählen. Wir wünschen uns eine breit angelegte Diskussion, in der alle Gesichtspunkte beleuchtet werden können – vor allem auch aus der Sicht der Betroffenen, also Schüler und Eltern. Wir denken, das wird ein sehr interessanter Abend.


Zukunftsorientierte Bildungspolitik

Brief aus Stuttgart


Anhänge:

Kultusminister Andreas Stoch war am 31.01.2014 iin Waldkirch

Kultusminister Andreas Stoch SPD in Waldkirch

Über MdL Sabine Wölfle kam am 31.01.2014 Kultusminister
Andreas Stoch nach Waldkirch in die Kastelbergschule.


Fotos: Roland Gutjahr

Bildungssituation im oberen Elztal

Sabine Wölfle mit Brg. Tibi, Ruf und Bininger
MdL Sabine Wölfle im Gespräch zur Bildungssituation im oberen Elztal Unterrichtsqualität hat oberste Priorität*

Zu einem Gespräch über die Bildungssituation im oberen Elztal hatte der Elzacher Bürgermeister Roland Tibi die Landtagsabgeordnete Sabine Wölfle eingeladen. Weitere Gesprächsteilnehmer waren der Biederbacher Bürgermeister Josef Ruf, Windens Rathauschef Clemens Bieniger, Kreisrätin Pia Lach, der Elzacher Stadtrat Michael Maier sowie die Gemeinderätinnen Franka Weis und Nadine Schöpflin aus Winden.

„Es geht um mehr Gerechtigkeit im Bildungssystem. Wichtig ist jetzt, dass ideologische Gräben überwunden werden und das Wohl unserer Kinder im Mittelpunkt steht“, erklärte Roland Tibi. Sabine Wölfle stimmte ihm zu: „Wir brauchen einen parteiübergreifenden Schulfrieden wie in Nordrhein-Westfalen. Seit vielen Jahren gibt es einen Rückgang der Schülerzahlen. Mit der regionalen Schulentwicklung möchten wir Bildungsangebote in zumutbarer Nähe für unsere Schüler erhalten“, so Wölfle.

Großen Zuspruch bekam die Ganztagsbetreuung. „An der Gemeinschaftsschule in Schwanau haben wir gesehen, welche wichtigen Weichenstellungen hin zu bessererFörderung der Ganztagsbetrieb mit sich bringt“, argumentierte Gemeinderätin Franka Weis. Bürgermeister Josef Ruf forderte mehr Flexibilität: „In Biederbach fehlen uns die Grundvoraussetzungen für eine Ganztagsbetreuung. Bei uns kommt dagegen ein flexibles Angebot sehr gut an. Unsere Bürger möchten frei entscheiden.“

Bürgemeister Clemens Bieniger drückte seine Hoffnung aus, dass in der reformierten Lehrerbildung eine verbesserte Didaktik im Vordergrund stehe. „Mit einer intensivierten und erweiterten pädagogischen Sichtweise ihres Berufs können unsere Lehrkräfte die Talente und Stärken unserer Kinder noch besser zur Geltung bringen.“ Alle Beteiligten waren sich einig in ihrem Bekenntnis zu einem flächendeckend qualitätiv hohen Bildungsangebot im oberen Elztal.

Pressemitteilung von MdL Sabine Wölfle vom 22.11.2013

Bildung stärkt Menschen

Die Attraktivität des ländlichen Raums als Arbeits- und Lebensraum hängt entscheidend von möglichst wohnortnahen und qualitativ überzeugenden Bildungsangeboten ab. Zur Erfüllung dieses Anspruchs müssen Schule und Unterricht organisatorisch und inhaltlich so gestaltet werden, dass Schulstandorte möglichst erhalten werden können.

Trotz oder gerade wegen der demographischen Herausforderungen gilt es, nachhaltige und zukunftssichere Bildungsstrukturen zu schaffen. Denn unabhängig von geringeren Schülerzahlen muss Elzach und das obere Elztal auch weiterhin über ein differenziertes und qualitativ hochwertiges Bildungsangebot verfügen. Im Spannungsfeld zwischen vertretbaren Schulgrößen und Wohnortnähe gilt es, vor allem für den ländlichen Raum Lösungen zu finden, die den unterschiedlichen Begabungen und Neigungen der Schülerinnen und Schüler gerecht werden.
Dabei darf es nicht nur um die reine Schulversorgung und den dafür notwendigen Erhalt von Schulstandorten gehen. Vielmehr bilden Qualität, Begabungsgerechtigkeit und Standortsicherung gemeinsam die Voraussetzungen für eine adäquate Schulversorgung. Nur wenn diese Prämissen erfüllt sind, wird es gelingen, die Bildungslandschaft im ländlichen Raum für junge Menschen weiter attraktiv zu gestalten und diese dort zu halten.

Wie wird die Schule den Anforderungen und Aufgaben der Zukunft gerecht? Welche Ziele verfolgt der Bildungsplan, welche Methoden, welche pädagogischen Leitlinien kommen zum Einsatz? Statt reinem Faktenwissen sind heute übergreifende Kompetenzen gefragt.
Wir wollen diesen Fragen auf den Grund gehen.

Besuch der Gemeinschaftsschule in Schwanau

Gemeinschaftsschule – Schultyp der Zukunft für das Obere Elztal?
SPD-Ortsverbände Elzach und Winden luden zur Informationsfahrt an die Bärbel von Ottenheim-Gemeinschaftsschule nach Schwanau ein

Elzach/Schwanau (mkt). Insgesamt 32 Interessierte – darunter viele Lehrer aller Schularten aus dem Elztal – folgten der Einladung der SPD-Ortsverbände Elzach und Winden zu einer Informationsfahrt zur Gemeinschaftsschule in Schwanau. Ziel war es, diese neue Schulform nicht nur in der Theorie, sondern auch ganz praktisch kennenzulernen.
Die Schullandschaft in Baden-Württemberg ist ständig in Bewegung. Zurück gehende Schülerzahlen tun ein Weiteres dazu, einzelne Schulstandorte in Frage zu stellen. Seit Amtsantritt der neuen Grün-Roten Landesregierung gibt es nun auch die Möglichkeit, Gemeinschaftsschulen einzurichten. Während die Einen darin die Ideallösung zum Erhalt auch von ländlichen Schulstandorten und die Erfüllung der lange gehegten Forderung des gemeinsamen Lernens über die vierte Grundschulklasse hinaus sehen, ist sie für Andere der Anfang vom Ende des dreigliedrigen Schulsystems. Auch im oberen Elztal kommt man um die Diskussion über die Zukunft der vorhandenen weiterführenden Schulen nicht herum. Praktische Erfahrungen, wie eine Gemeinschaftsschule funktioniert, haben jedoch die Allerwenigsten. Einzige Ausnahme: Die Bärbel von Ottenheim Gemeinschaftsschule in Schwanau im Ortenaukreis. Sie ist eine der so genannten „Starterschulen“, die zum Schuljahresbeginn 2012/2013 diesen neuen Schultyp eingeführt hat. Derzeit besuchen 44 Schüler des Schuljahrgangs fünf diesen Schultyp. Rektor Viktor Witschel und Konrektorin Angelika Walter gingen nach einer Führung durch die neu entstandenen Schulräume auf die Schwierigkeiten und Probleme, aber auch die Vorteile dieser Neustrukturierung ein. Da die Bärbel von Ottenheimschule bislang schon als Ganztagesschule geführt wurde, waren verschiedene notwendige Einrichtungen wie Schulmensa, zusätzliche Funktionsräume usw. schon vorhanden oder wurden durch die Gemeinde Schwanau neu errichtet. Insgesamt, so Witschel wurden allein in den letzten fünf Jahren über fünf Millionen Euro investiert. Sehr anspruchsvoll sei die Erarbeitung des neuen Lernkonzeptes, das überwiegend in Eigenleistung durch die Lehrerschaft geschah. Denn einen gültigen Lehrplan für Gemeinschaftsschulen gebe es erst ab 2015. Der neue Schultyp ermögliche gemeinsames Lernen unterschiedlich begabter Schüler. Dies tun sie sowohl im gemeinsamen Unterricht, als auch fachspezifisch getrennt. Es gibt keine Klassen mehr, sondern alternative Lernformen. „Die Regel ist es, in heterogenen Gruppen zu arbeiten“, so Witschel. Grundsätzlich stehen drei Lehrkräfte pro Unterrichtseinheit zur Verfügung. „Unser Konzept basiert auf drei Säulen: individuelles Lernen, kooperatives Lernen und eigenverantwortliches Lernen“. Das Lernniveau bestimme der Schüler. Dabei hat er unter drei Schwierigkeitsgraden die Wahl. Diese entsprechen Hauptschul-, Realschul- und Gymnasium-Niveau. Zentrale Einrichtung ist das Lernatelier – ein Raum mit Einzelarbeitsplätzen. Hier könne jeder Schüler seinen „Lernjob“ eigenverantwortlich absolvieren. Die Lehrer verstehen sich dabei als „Lernbegleiter“. „Ein völlig neues Verständnis von Schule, ein völlig neues Verständnis von Lernen“, gab Witschel zu.
In der sehr angeregten Diskussion wurden die Vor- und Nachteile, aber auch die Zukunftsfähigkeit der einzelnen Schulsysteme eingehend hinterfragt. Klar ist, dass diese neue Schulform „nicht zum Nulltarif zu haben ist“. Auf die Kommunen kommen sehr große Investitionen zu. Die dürften aber kein „K.O.-Kriterium“ für die Weiterentwicklung sein, so die beiden SPD-Vorsitzenden Pia Lach und Michael Meier. Unabdingbar sei die interkommunale Zusammenarbeit, denn alleine könne eine Gemeinde die anstehenden Anforderung nicht meistern, betonte Pia Lach. Ob eine Gemeinschaftsschule das Konzept der Zukunft für das obere Elztal sei, müsse sich erst noch weisen. „Wir stehen da erst am Anfang der Diskussion“, so Michael Meier. Die habe man mit dieser Informationsfahrt anregen wollen. Eines jedenfalls habe sie schon einmal erfüllt: „Ich bin überzeugt: Wir werden mit einem ganzen Rucksack voller Eindrücke hier wieder abfahren“, hatte Carmen Pontiggia gesagt. Ein Versprechen, das mehr als eingehalten wurde: „Der Rucksack ist schon jetzt fast übervoll“, sagte einer der Teilnehmer.

Quelle: BZ-Pressetext von Kurt Meier


Besuch der Gemeinschaftsschule in Schwanau

Bilder Kurt Meier

Regierungserklärung zur regionalen Schulentwicklung

Das Land Baden-Württemberg steht im Hinblick auf die Weiterentwicklung seiner Bildungslandschaft vor erheblichen Herausforderungen. Zu nennen sind hierbei ins-besondere die Forderungen nach mehr Bildungsgerechtigkeit, die Umsetzung der Inklusion sowie die Anpassung der Schulstrukturen an die veränderten gesellschaftlichen Bedingungen.


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